Komm, lass uns eine Bank bauen!

Nur die Besten kommen in den Westen, die hohlen Pfosten bleiben eh im Osten!“ Mit diesen aufmunternden Worten verabschiedete mich mein Chef nach Frankfurt am Main.

Denn dort schickt man sich an, an den Wassern des Mains, eine neue Bank zu bauen. Keine Parkbank, sondern eine richtige, große, hohe Europäische Zentralbank. Nach 1,2 Mrd. Euro Baukosten ist allerdings noch immer kein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Die Ungeduld wird immer größer, die Planer suchen allerorten händeringend nach fachkompetenter Verstärkung und finden – mich.

Auf meinen Schultern lasten nun die großen Erwartungen der „PI“ – Premium-Ingenieure und ich soll sie in ihrem Planen unterstützten. In einem Bürogebäude, das sich mit den besagten großen Lettern auf dem Dach schmückt, am Frankfurter Bahnhof, befindet sich nun mein neuer Arbeitsplatz. Darauf sitze ich und betrachte das Leben um mich herum.

 

Schritt 1 - Die Orientierungsphase:

 

Bis jetzt ist Büroleben in Frankfurt am Main ist voller Unaufgeregtheiten, dafür geschieht aber so einiges in den Mittagspausen. Da werden zweimal die Woche Polizeirazzien im nahegelegen Rotlichtviertel aufgeführt. Man muss sich das so vorstellen: Polizeiautos blinken am Straßenrand, Polizisten huschen zwischen Passanten den Bürgersteig entlang und Männer mit Migrationshintergrund und/oder unfreundlichem Gesichtsausdruck fahren in großen Limousinen aufgeregt umher (Die Autos sind oft in Rumänien, Bulgarien oder Berlin, also dem wilden Osten zugelassen). Sind die verdächtigen Limousinenlenker einmal gestellt, sitzen sie lässig und ungerührt in ihren Autos und die Polizisten inspizieren beflissen - jeweils zu dritt - einen Ausweis.
Als Zuschauer erkennt man sofort, alle Beteiligten sind keine Laien, sie haben darin Erfahrung und Routine, jeder kennt seine Rolle und kann sich auf den anderen verlassen.
Frauenrollen sind in diesen Stücken übrigens kaum vorhanden, nur Nebenrollen wie Putzfrau, oder die Durchs-Bild-eilende-Passantin werden besetzt. Diese Rollen sind ohne Text und daher für Darstellerinnen aus fremden Ländern wie geschaffen. Ich bin gespannt auf Fortsetzungen!

Des Weiteren habe ich zwei bemerkenswerte Entdeckungen gemacht:
Erstens, eine türkische Buchhandlung wurde von mir erkundet und mit einem Buchkauf beehrt. Das gekaufte Buch hat Bilder und erscheint mir daher brauchbar.
Zum Zweiten kam mir die Erkenntnis, das in meiner Heimatstadt auch Männer mit Kunstverständnis geboren wurden. Herr Thomas Scheibitz, gibt derzeit im Museum für Moderne Kunst seine Bilder zum Besten.
Ferner zeigt ein Herr Beuys einen Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch und eine Künstlerin vom anderen Ende der Welt filmte neuseeländische Militärhubschrauber beim Herumfliegen. Außerdem ist das Haus selbst eine Wucht mit vielen Raumperspektiven und Blickachsen.

 

Wie jeder feststellt, ist doch schon was los in FFM. Wer hätte dies gedacht? Bald mehr davon!

Das Bloganzeige-Element kann nicht innerhalb eines Blog-Artikels benutzt werden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0